Eigentlich wollte ich mir gestern Mittag ja nur einen kleinen Salat machen und öffnete mit leicht knurrendem Magen das Gemüsefach. Dort fand ich nebst allerlei frischem Grünzeug auch noch fünf leuchtend rote Rhabarberstangen. Ach ja, die wollte ich ja eigentlich schon letzte Woche zu Rhabarberkuchen verarbeiten. Mist – im normalen Alltagswust ist mir das komplett entfallen. Und weil die leuchtenden Dinger mich so anstrahlten beschloss ich das jetzt sofort in die Hand zu nehmen bevor sich das Vorhaben wieder in die hinterletzten Hirnwindungen verkrümelte und der Rhabarber das zeitliche segnete.
Bei der Rezeptsuche bin ich auf eine mir bis dato unbekannte Resteverwertung für den Rhabarber-Schälabfall gestoßen: Rhabarbersirup – mit super einfachem Rezept.
Mein Hunger wurde etwas in den Hintergrund gedrängt und ich verlustierte mich mit backen und Sirup machen.
So kamen wir gestern nicht nur in den Genuss eines Rhabarberkuchens, der sich hinter dem aus dem Kurhaus in Dangast auf gar keinen Fall verstecken muss gekommen, sondern können jetzt unser Wasser mit wunderbarem pinken Sirup pimpen.
Da das meiste meines Zuckervorrates zuvor in den Kuchen gewandert ist, ist mein Sirup etwas dünner und nicht so klebrig süß geworden – geschmacklich dennoch magnifique.
Rezept Rhabarbersirup (gefunden bei Chefkoch.de)
250 g Rhabarber – Schalen
1 kg Zucker (Ich habe nur ca 250 g verwendet, da der Rest in den Kuchen gegangen ist)
1 Liter Wasser
10 g Zitronensäure (Hatte ich nicht mehr vorrätig und habe eine Limette genommen)
Die Schalen mit Wasser, Zucker und Zitronensäure oder Alternative zu einem Sirup aufkochen. 30 Minuten bei kleiner Hitze köcheln lassen. Anschließend abkühlen und 24 Stunden kühl aufbewahren.
Am nächsten Tag den Sirup abseihen, kurz aufkochen lassen und noch heiß in Flaschen mit Twist-Off-Verschluss einfüllen. Sofort verschließen und auskühlen lassen.
Beim nächsten Mal werde ich das Ganze noch mit Ingwer oder Vanilleschoten variieren. Chili könnte ich mir auch gut vorstellen.