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Welcome to the jungle

Welcome to the jungle

Bio, Fairtrade oder konventionell? Fisch, Fleisch, vegetarisch oder vegan? Supermarkt, Bioladen oder Wochenmarkt? Plastik, Papier oder unverpackt? Mikroplastik, Nestlè und Co., Convenience oder alles frisch kochen? Duschgel, Shampoo oder Seife? Eat-in oder Take-away? (Leider zur Zeit ja nur das eine.) Online-Shoppen oder lieber nicht und wenn ja, was? Zu Fuß, mit dem Fahrrad oder doch dem Auto und wenn ja, fahre ich Benziner, Diesel oder E-Auto oder nehme ich die öffentlichen Verkehrsmittel? Reisen mit Bus, Bahn, Auto oder Flugzeug? (Diese Frage stellt sich grade ja auch nicht wirklich.)

Ganz ehrlich? Politisch und ökologisch korrekt einzukaufen und zu leben ist zur Herausforderung geworden. Jedenfalls empfinde ich das oft so. Seit geraumer Zeit befinde ich mich einkaufs- und konsumtechnisch in einer Zwickmühle und sehe den Wals vor lauter Bämen nicht. Es gibt so viele Fallstricke. Bio und vegan ist nicht immer gleich plastikfrei, Naturkosmetik nicht immer total natürlich, nachhaltig bedeutet nicht zwangsweise fair. Je mehr ich mich schlau mache und weiß, desto rascheliger werde ich. Es gibt so unglaublich viel zu tun, zu beachten und dran zu denken. Manchmal fühle ich mich ob diesem ganzen Wissen machtlos und weiß gar nicht mehr wo ich ansetzen soll. Ich bewundere jede*n der das konsequent hinbekommt und freue mich, wenn dann nicht der moralische Zeigefinger ausgepackt wird. Wobei ich mich auch manchmal dabei ertappe, dass meiner situativ aufmüpfig zuckt und sich strecken möchte.

Alles auf einmal geht nicht. Jedenfalls nicht in unserem Alltag. Das stresst mich und ich habe manchmal das Gefühl auf ganzer ökologischer Linie zu versagen.

Wir versuchen viel vegetarisch, vegan, bio und fairtrade einzukaufen. Auch wenn wir möglichst verpackungsfrei und reduziert einkaufen befinden sich am Ende unfassbare Mengen an Plastik im Einkaufswagen. Pflanzliche Joghurtalternativen gibt es leider nicht in Glas-Pfandgläsern. Auch pflanzliche Milch in Glasflaschen ist nicht zu finden. Tofu und Fleischersatzprodukte sind meist in viel Plastik verpackt. Warum? Das macht mich fertig, echt. Aber gar nichts zu essen oder alles selber herstellen ist keine wirkliche Alternative.

Daher habe ich mich entschlossen im Kleinen und in unserem familiären Mikrokosmos anzufangen. Stück für Stück und alles so, dass es nicht dogmatisch ist. Denn dass stresst mich noch viel mehr. Wenn etwas nur auf diese oder nur auf jene Art und Weise gemacht werden sollte. Oder es nur so oder auf diese Art richtig ist. Ich glaube den richtigen Weg muss jede*r für sich selbst finden.

Ich bahne mir täglich meinen Weg durch den Verpackungs, -Bio, -FairTrade, – Kosmetik, -Mikroplastik, – Mode- und Umweltdschungel und möchte hier ein paar leicht umzusetzende Dinge, die ich für mich auf meinem Trampelpfad durchs Dickicht entdeckt habe teilen. Ganz nach dem Motto: Sharing is caring.

Frischhaltefolie habe ich bei uns durch Bienenwachstücher ersetzt. Und zwar komplett. Dank meiner Freundin Silvia bin ich da auf den Geschmack gekommen. Sie hat vor fast vier Jahren angefangen diese praktischen Tücher in Handarbeit und vielem Ausprobieren zu fertigen und hat mir welche zum Probieren geschickt. Was soll ich sagen? Ich bin Fan – aber so was von. Die Tücher lassen sich in so vielen Bereichen einsetzen und sind bei uns auf Reisen immer im Gepäck. Obst, Brot, Käse, Gemüse, Snacks, Butterbrote – bei uns wir alles darin eingewickelt und Schüsseln damit abgedeckt. Und dann sieht auch noch hübsch bunt aus.

Und weil ich ja finde, dass man Gutes teilen darf und sollte, nenne ich mal die Firma von Silvia, bei denen man diese wunderbaren Tücher käuflich erwerben kann. www.beefree-plastikfrei.de (Unbezahlte Werbung weil total begeistert und außerdem frei nach dem Motto „Support your local dealer“.)

Plastikboxen und -dosen und haben Stück für Stück Platz für Glasschalen mit Deckeln und Edelstahlbehälter gemacht. Langfristig gesehen eine lohnenswerte Anschaffung.

Neben dem ganzen Plastikalarm hat mich das Thema Kleidung umgetrieben. Ein Wahnsinn, was da jährlich an Mengen unter menschenunwürdigen und ökologisch katastrophalen Umständen produziert und weggeschmissen wird. Ein Glück sind Fair-Trade- und Öko-Label auf dem Vormarsch. Durch den jobbedingten Extremkonsum von Klamotten, ist nach meiner beruflichen Umorientierung auch in meinen Kleiderschrank Entspannung eingekehrt. Mittlerweile habe ich den Großteil meiner Garderobe erkreiselt oder im Secondhand-Shop erstanden. First-Season findet sich fast gar nicht mehr darunter. Eher Second und Third-Season. Es ist unglaublich wie viele tolle Klamotten da draußen auf eine zweite und dritte Chance warten und sie auch verdient haben. Auch für die Kinder werden die Klamotten, wenn es geht, gebraucht gekauft. Nicht nur gut für die Umwelt sondern auch durchaus positiv für den Geldbeutel. Alles geht leider nicht gebraucht. Vor allem nicht die Unterwäsche. Die darf unbedingt neu in den Kleiderschrank einziehen.

Das Thema Klamotten führt unweigerlich zum, für mich leidigen, Thema Wäschewaschen. Mit Wäschebergen könnte ich ja noch umgehen – bei uns türmen sich die norddeutschen Wäsche-Alpen auf, zeitweise auch durchaus mal Wäsche-Rocky-Mountains. Wahnsinn, wie viel schmutzige Wäsche ein Vier-Personen-Haushalt produzieren kann.  Vor ein paar Jahren ist mir nach einem Bericht über Mikroplastik in Waschmitteln ganz anders geworden. Mit Mikroplastik hatte ich mich bis dato noch nicht beschäftigt. Ein großes Thema, wie ich finde. Und kein einfaches. Was es auch da alles zu bedenken gibt. Dieses Fass will ich an dieser Stelle aber gar nicht aufmachen. Hier geht es rein ums Waschen – mit seinen vielfältigen Möglichkeiten.

Ich habe diverse plastikfreie Alternativen und Ökowaschmittel ausprobiert. Bei den Waschnüssen habe ich allerdings gepasst, die waren mir nicht geheuer. Außerdem mag ich es, wenn meine Wäsche frisch riecht. Nicht übertrieben, aber ein bisschen. So bin ich bei einer Kombination aus Waschkugel, effektiven Mikroorganismen in flüssiger Form, Waschmittel und ätherischen Ölen hängengeblieben, die mich recht glücklich und die Wäsche sauber macht.

Dies sind nur drei kleine Beispiele aus unserem Haushalt. Mehr geht ja immer und bestimmt auch perfekter. Ich denke, es geht einzig und allein ums Anfangen und Versuchen sich bewusster durch den Konsumwald zu manövrieren ohne sich völlig verrückt zu machen. Unterstützung bei Einkaufen hole ich mir bei den Apps ‚Toxfox’ und ‚Codecheck’. Für weitere hilfreiche Tipps stöbere ich gern bei Utopia.

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